
Es ist wohl eine Tatsache, dass schon seit den frühen 1980er Jahren immer wieder Initiativen in Punkto Radweg ergriffen wurden. Diese schliefen dann aber auch gerne wieder ein. Auffällig hierbei ist dann schon ein wenig, dass sich das Thema Radweg mit schöner Regelmässigkeit als Wahlkampfthema im Vorfeld der Kommunalwahlen wiederbelebt hat.
Sicherlich ist die Situation im engen Theilheimer Tal, die kleinparzellige Eigentümerstruktur der verschiedenen Grundstücke, welche durch die eine oder andere Streckenvariante betroffen wären, alles andere als einfach zu bezeichnen.
Immer wieder war im Gespräch mit früheren Radwegaktivisten aber auch heutigen Lokalpolitikern zu hören, dass das Thema Radweg in erster Linie am Widerstand der Gemeinde Randersacker, bzw. deren Marktgemeinderat scheitern würde. Diese Argumentation greift allerdings ein wenig kurz und stimmt wohl so auch nicht ganz. Hier fand zumindest dokumentiert in den Jahren 2008/2009 bereits eine Sitzung in Theilheim mit mehreren Gemeinderäten aus Randersacker und Theilheim statt.
Prinzipiell hat Randeracker als Gemeinde natürlich kein vordergründiges Interesse an einem Radweg nach Theilheim, ist man doch selbst hervorragend an die „Radautobahn“ Main-Rad-Wanderweg, mit den damit verbundenen Touristenströmen, angebunden. Dass dies natürlich ein deutlicher Umsatzfaktor für die örtlichen Winzer und die lokale Gastronomie darstellt, ist unbestritten. Der zusätzliche Mitbewerb, darunter auch noch zwei Bio-Weinbauern, ist da sicherlich auch ein Faktor, der im Hinterkopf Entscheidungen beeinflussen mag.
Andererseits sind da die beinahe 2.500 Einwohner Theilheims, die ohne eigene Gastronomie sind, und was noch viel schlimmer ist, seit fünf Jahren ohne eigene Nahversorgungmöglichkeit, seit der letzte Lebensmittelladen zumachte. Primär wählen daher die meisten Theilheimer Randersacker, mit dem günstig am Ortsanfang gelegenen Lebensmittelmarkt, als Einkaufsziel. Ganz bestimmt profitiert auch die Randersackerer Gastronomie vom Gaststättenmangel in Theilheim.
Wohl auch unter diesen Gesichtspunkten, aber auch weil die beiden fehlenden Radweganbindungen nach Lindelbach und Theilheim, die beiden letzten großen Lücken im Radwegnetz des südlichen Maindreicks darstellen, hat sich der Marktgemeinderat Randersacker im Juni 2012 mit dem Thema befasst.
Die in dem Protokoll der Marktgemeinderatssitzung vom 27.06.2014 unter Top 2 behandelten Fragen und Feststellungen, auf die wir in weiteren Blogeinträgen gerne eingehen werden, sind aber durchaus berechtigt und verdienen eine Diskussion.
Unter anderem zeigt aber auch ein Zitat aus diesem Protokoll „…dass der seinerzeitige Presseartikel für Randersacker keineswegs positiv war, weshalb man die Angelegenheit grundsätzlich positiv sehen und angehen sollte.“, dass eine Einbindung einer breiten Öffentlichkeit und der Presse, zwingend erforderlich ist.