Artikel von Traudl Baumeister, in der Main-Post vom 20.11.2014

Gemeinsame Gemeinderatssitzung der Nachbargemeinden Theilheim und Randersacker brachte den Durchbruch

Ein Hauch von Historie wehte durch das Rathaus Randersacker, als am Dienstagabend um 19.50 Uhr Bürgermeister und Gemeinderäte die Hand hoben. Damit stimmten alle dem von Bürgermeister Dietmar Vogel formulierten Beschlussvorschlag zu. Dieser lautete: „Die Marktgemeinderäte der Gemeinden Randersacker und Theilheim unterstützen die gemeinsamen Planungen und den Bau eines Radweges parallel entlang der Staatsstraße von Randersacker nach Theilheim, Fahrtrichtung Theilheim rechts. Der Radweg soll innerhalb einer kommunalen Allianz der beiden Gemeinden verwirklicht werden.“

Damit ist der erste konkrete Schritt getan. Die Umsetzung, auch da waren sich alle einig, soll zeitnah erfolgen. Da die Haushaltsplanung für 2015 im Landkreis Würzburg bereits abgeschlossen ist, streben die Kooperationspartner die Aufnahme des gemeinsamen Projektes in den Haushalt 2016 an.

Zu Beginn der einzigartigen Sitzung hatte Vogel skizziert, was deren Sinn und Zweck sein sollte. „Wir wollen heute nicht nur Absichtserklärungen äußern, sondern beschließen, wie machen wir konkret weiter.“ Ganz klar distanzierte er sich von allen früheren Überlegungen auf Randersackerer Seite, den Weg durch die Weinberge zu führen. Nach allen in den letzten Monaten geführten Gesprächen und Begehungen mit Klaus Buchner vom Landratsamt, dem Geschäftsführer des Zweckverbandes Naherholung, sei klar: Förderfähig ist nur ein Weg parallel zur Straße.

Auch die Frage, auf welcher Seite der Straße, sei mittlerweile unmissverständlich beantwortet, ergänzte der Theilheimer Bürgermeister Hubert Henig. Einer Verrohrung des Grabens würde das Wasserwirtschaftsamt niemals zustimmen. Diese wäre nötig, würde man von Theilheim kommend die rechte Seite nutzen. Zudem könne man auf dieser Seite den nötigen Sicherheitsabstand zur Straße nicht einhalten.

Die Situation auf der anderen Seite, von Theilheim aus gesehen links, so ergänzte Diplomingenieur Werner Horn, stelle sich längst nicht so dramatisch dar, wie manches Mal behauptet worden sei. Er hatte sich schon 2008 mit möglichen Radwegvarianten beschäftigt. Wie viele Bachüberquerungen und damit Brücken tatsächlich notwendig seien, werde die konkrete Planung zeigen, so Horn. „Möglicherweise entscheidet man sich dann auch einmal für eine Bachseite und das war’s.“ Es sei gut, dass man jetzt interkommunal zusammenarbeite, denn damit erhöhe man die Chancen auf Umsetzung enorm, lobte Horn. Wie gut das laufen könne zeige gerade das Beispiel Frickenhausen und Segnitz. Die Radverbindung werden zu hundert Prozent gefördert.

Für einen Radweg parallel der Staatsstraße, so legte Henig dar, sei mindestens 90 Prozent Förderung möglich. Ausgenommen davon seien allerdings die Kosten des für eventuell nötigen Grunderwerbs. Bestätige das Straßenbauamt die Dringlichkeit des Baus, könne man sogar auf eine hundertprozentige Förderung hoffen.

Diese Dringlichkeit, das wurde in allen Redebeiträgen deutlich, ist wohl kaum anzuzweifeln. Die Straße wird von zahlreichen Radfahrern genutzt, was auf der kurvenreichen Strecke immer wieder zu gefährlichen Situationen führt – für Rad- und Autofahrer. Nicht zuletzt bringe der Weg die Theilheimer nicht nur viel sicherer zu den nächsten Einkaufsmöglichkeiten, sondern rücke den Ort über den gut ausgebauten Radweg am Main auch wieder näher an die Stadt Würzburg.

Im Moment seien die maßgeblichen Leute „sensibel“ und würden den Gemeinden den Bau des Radweg „auf dem Silbertablett servieren“, mit diesen Worten forderte Ernst Pfeuffer, Fraktionssprecher der UWG in Theilheim, dazu auf, „den Moment zu nutzen.“ Was auch geschah.

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